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ellena.auer@ph-tirol.ac.at.
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15 April 2025 at 12:52 #25954756
ellena.auer@ph-tirol.ac.at
ParticipantMeiner Meinung nach ist das Geo-Academy-Projekt ein gutes Beispiel dafür, wie Lernen in der Grundschule fächerübergreifend, digital, bewegungsorientiert und vor allem auch kindgerecht und dadurch den Interessen der Kinder angepasst gestaltet werden kann. Die Verbindung von Mathematik (Größen und Messen), Sachunterricht (Raumorientierung), Technik und Bewegung ist nicht nur motivierend, sondern hat auch einen Hintergrund in pädagogisch didaktischen Sichtweisen.
Besonders spannend finde ich, wie hier implizite das Prinzip des „Interleaving“ angewendet wird. Anstatt Themen wie Maßstab, Rechnen mit Größen oder Raumorientierung nacheinander – also „geblockt“ zu behandeln, werden sie sinnvoll miteinander verschränkt.
Dieses Vorgehen bringt einige Vorteile mit sich. Zum einen werden Inhalte in wechselnden Kontexten wiederholt, was dem langfristigen Lernen dient. Zum anderen ist hierbei die kognitive Herausförderung höher, was meiner Meinung besonders Grundschulkinder betrifft. Es wird nämlich aktiv entschieden, welche Denkstrategie gerade passt. Des Weiteren wird der allgemeine Unterricht abwechslugnsreicher und realitätsnaher, denn auch im Alltag sind Themen selten klar voneinander getrennt.
Demgegenüber steht eben das „Blocked Learning“, bei dem Themen nacheinander abgearbeitet werden. Dieses „ältere“ Vorgehen kann zwar kurzfristig Sicherheit geben, ist aber in Bezug auf Transfer und Langzeitwissen deutlich weniger effektiv.Konkrete Ideen meinerseits für die Weiterentwicklung und den Einsatz in der Primarstufe für dieses Projekt wären folgende:
– Um in der Primarstufe mit Karten zu arbeiten, wäre es meiner Meinung nach sinnvoll, wenn im Vorhinein auch schon eventuell auch bezogen auf andere Themengebiete mit Karten und räumliche Orientierung gesprochen wurde. Wenn nicht, könnte auch einführend dazu ein Memory-Spiel mit kleinen Kartenausschnitten (z.B. Schulhaus, Spielplatz, Straße, etc.) und den passenden realen Beschreibungen (z.B.: „Hier steht das Schulhaus.“) erstellt werden. Die SuS müssen Paare finden und erklären, wie sie diese zuordnen.
– Auch um dem fächerübergreifenden Lernen zu entsprechen könnten die Kinder verknüpft mit dem Unterrichtsfach Deutsch zusätzlich zum Unterrichtskonzept der Geo Academy einen kurzen Erlebnisbericht über ihren Schulweg oder eine Erkundungstour mit dem Schrittzähler schreiben, indem sie den genauen Weg als Geschichte beschreiben. Dabei werden sowohl die räumliche Strukturierung als auch das sprachliche Erzählen verbessert.
– Zusätzlich zum Erfassen von Daten könnte das Projekt wie folgt erweitert werden, denn Daten erzählen Geschichten:
Die Klasse sammelt Daten zu Schritten, Schrittlängen oder Entfernungen und erstellt einfache Diagramme (z. B. „Wie weit ist es von unseren Klassenzimmern zur Turnhalle?“). Anschließend beschreiben die Schüler*innen die Diagramme in eigenen Worten. Dies verbindet wiederum mathematische Kompetenzen mit dem Umgang mit Daten und fördert mathematisches Argumentieren.– Wenn noch mehr Zeit für dieses Unterrichtsprojekt zur Verfügung steht, könnten auch „Schritte in anderen Ländern“ thematisiert werden, wobei es darum gehen könnte, wie weit Kinder in anderen Ländern zur Schule gehen oder auch wie lang ein amerikanischer „foot“ im Vergleich zu einem „Meter“ ist.
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